Gemeinsamkeiten suchen und finden – die Schrittlängen einander anpassen…

In unserer fast 49-jährigen Ehe sind wir viele Wege miteinander gegangen. Mal eng zusammen, mal mit mehr oder weniger Abstand. Zu Beginn unserer Ehe auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und unterschiedlichen Vorstellungen.

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Die Lebensumstände und ihre Herausforderungen haben uns gezeigt, wie verschieden wir sind. Die ersten zehn Jahre unserer Ehe lebten wir an vier verschiedenen Orten, bekamen drei Kinder und bauten zwei Häuser. Ich wurde beruflich selbständig und mein Mann leitete eine technische Abteilung in der chemischen Industrie.

Angekommen in unserem heutigen Wohnort, aufgenommen in der Pfarrgemeinde und in einer herzlichen Familienrunde, angeregt durch viele Glaubensgespräche und Seminare hielten wir bewusst inne und überlegten, was wir eigentlich wollen, was der Sinn unseres Lebens ist, was unser gemeinsames Lebensziel sein soll.

Wir erkannten, dass wir nicht nur in materielle Dinge, sondern auch in unsere Ehe und in unsere Liebe investieren müssen. Eine gute Beziehung gedeiht nicht von allein.

Zwei Punkte, die uns dabei halfen, unsere Ehe zu stärken und lebendig zu erhalten, waren:

  • Prioritäten zu setzen und
  • unser Lebenstempo, unsere Schrittlänge einander anzupassen.

Darum versuchten wir zunächst, uns über eine gemeinsame Prioritätenliste zu einigen, das heißt heute für uns:

  • Wir geben Gott die erste Priorität in unserem Leben. Er ist der Herr!
  • An zweiter Stelle steht der jeweilige Partner. Mit ihm und mit uns selbst wollen wir gut umgehen.
  • Dann folgen die Kinder, die wir in ihrem Leben begleiten und fördern wollen.
  • Den eigenen Eltern wollen wir Zeit und Dankbarkeit schenken.
  • Zu unseren Freunden wollen wir freundschaftliche Beziehungen pflegen, mit ihnen unterwegs sein und Leben teilen.
  • Im Reich Gottes ehrenamtlich mitarbeiten.
  • Schließlich steht noch der berufliche Alltag, die Arbeit und
  • auch genügend Erholung und Schlaf auf unserer Prioritätenliste.

Das klingt zunächst sehr klar, aber öfters purzeln diese Prioritäten auch ganz schön durcheinander.
In solchen Fällen sind wir für die liebevolle Unterstützung, auf wohlwollende Ratschläge, auch Ermahnungen und Hilfen von befreundeten Ehepaaren sehr dankbar. Es ist ein großes Geschenk, gute Freunde, aber auch Ehepaare als Freunde zu haben. Es ist ein Segen, den wir empfangen und den wir auch gerne weiterschenken.

Als unsere drei Kinder von zu Hause ausgezogen waren, haben wir Alpha kennengelernt. Wir haben sogleich erkannt, dass unsere Herzen für diese Aufgabe schlagen. Wir waren uns einig, dass wir mithelfen wollen, Räume zu schaffen, in denen in herzlicher Atmosphäre der Glaube weitergegeben werden kann. Wir wollen mithelfen, die Beziehungen in den Partnerschaften aber auch die Beziehungen zwischen den Eltern und ihren Kindern zu stärken. Alpha bietet dazu ideale Kurse an.

Das gemeinsame Ehrenamt hat unsere Ehe gestärkt und bereichert, uns persönlich weiter- und einander nähergebracht. Wir profitieren immer noch, wenn wir verliebte Paare auf ihrem Weg durch einen Ehe-Vorbereitungskurs oder einen Ehe-Kurs begleiten dürfen.
Wir sind dankbar, dass wir nach so vielen Ehejahren immer noch auf einem gemeinsamen Weg sind. Unsere Schrittlängen sind etwas kürzer geworden, jedoch bewusster gesetzt und sicherer.
Wir sind auch dankbar, dass Gott immer mit uns ist. Er kennt uns genau. Mit ihm gemeinsam leben wir Altbewährtes und sind offen für Neues.
Wir sind sicher, Seine Liebe hört niemals auf und wir dürfen sie weiterschenken.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern die richtige Schrittlänge für ihr Leben zu finden und eine für ihre Lebenssituation angepasste Prioritätenliste.

Viel Freude beim weiteren Nachdenken. Wir sind gewiss, dass das Aufstellen einer Prioritätenliste auch für ihre Ehe nützlich ist