Sportliche Ehe – bewegtes Leben?!

Mit Eheleben verbindet man ja eigentlich Dinge wie gute Kommunikation, einander verstehen, Liebeszeichen setzen, romantische Dates und Tanzstunden, etc. Was hat denn Sport mit einer guten Beziehung zu tun? Als Ärztin bin ich nach 25 Ehejahren zum Schluss gekommen: sehr viel!

Sportliche Ehe

Bewegung wirkt sich unglaublich nachhaltig nicht nur auf unsere körperliche Gesundheit, sondern nachgewiesenermaßen auch auf unser seelisches Wohlbefinden, unser Selbstbild, unsere Sexualität und unsere Lebensfreude aus. Und damit hängen natürlich auch unsere Motivation und Energie in unseren Beziehungen zusammen. Depressionen und generell psychische Erkrankungen lassen sich durch regelmäßige Bewegung deutlich verbessern, das beweisen zahlreiche Studien.
Dabei geht es keinesfalls um Leistungssport, sondern um leichtes Ausdauertraining wie z.B. Wandern. Training in der frischen Luft verbessert die Stimmung stärker als Indoortraining, körperlich gesehen (Blutdruck, Herzfrequenz etc.) sind sie ebenbürtig.

Ich blicke nun schon auf zahlreiche unterschiedliche Phasen körperlicher Aktivität zurück: sportliche Anläufe in meiner Jugend und während des Studiums, Einschnitte durch Schwangerschaften, zeitintensive Ausbildungsjobs, anstrengende berufliche Phasen wie Praxisaufbau, Rückschläge durch schwere Erkrankungen und Operationen u.a. mehr.

Mein Fazit:

  • Bewegung ergibt sich nicht, man muss sie einplanen und fixe Zeiten reservieren, sonst findet sie nicht statt.
  • Anfangen muss man vorsichtig mit sehr kleinen Einheiten und geringer Belastung, sonst ist die Freude nach zwei Wochen sicher futsch! Und Überlastungssyndrome brauchen wieder lange, um zu heilen.
  • Man muss herausfinden, was (nach zumindest einer Startphase von drei Monaten) immer noch Spaß macht und einem liegt.
  • Gewohnheiten wollen erarbeitet werden! Hartnäckig dranbleiben und immer wieder beginnen ist wichtig!

Gerade für die Ehe lassen sich dann aber köstliche Früchte ernten:

Mein Wohlbefinden wird vielfältig gestärkt – die bessere Durchblutung sieht man und fühlt man! Im Gesicht und auch sonst überall. Das Leben fällt leichter, jede Bewegung ist angenehmer, jede Berührung fühlt sich besser an. Mein Selbstbewusstsein ist ausgeglichen und gibt mir Gelassenheit im Umgang mit meinem Partner. Sex macht mehr Spaß, das Denken und die Konzentration verbessern sich. Die Endorphine bringen das Stimmungsbarometer nach oben und nach einem Aufenthalt in der frischen Luft ist man selbst auch wieder frisch und aufmerksam.
Nicht zu unterschätzen sind außerdem die gemeinsamen Zeiten, die man mit den Bewegungshobbies verbringen kann. Seid kreativ, wie ihr zusammen rausgehen könnt!
Bike und E-Bike kombinieren, neue Aktivitäten ausprobieren, die vielleicht beide erst lernen (Tanzen, Schwimmen, Fitnesscenter, Langlaufen, mit dem Hund unterwegs sein, Geocaching, …). Es gibt für jeden Menschen in jedem Alter und für jede Geldbörse etwas Passendes.

Und eines habe ich auch gelernt: es ist nie zu spät zu beginnen!

Wenn es ein Medikament gäbe, das so viele positive Auswirkungen in unserem Körper und Geist hätte wie die Bewegung, dann wäre der Nobelpreis dafür sofort vergeben.

Viel Spaß beim Ausprobieren – es lohnt sich garantiert!